Frau mit Glutenallergie sitzt am Tisch und schaut nach unten
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Gluten und Brain Fog: Eine unerwartete Verbindung

Leidest du an Konzentrationsschwäche und anderen Symptomen, die deine geistige Klarheit beeinträchtigen? Dies ist eines der häufigsten Symptome bei Zöliakie und Gluten-Sensitivität. Studien zeigen, dass eine glutenfreie Ernährung diese Symptome signifikant verbessern kann, indem sie deine Energie, geistige Klarheit und Konzentration erhöht. Ein weiterer unterstützender Faktor ist die Regenerierung der Darmwand.
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Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) vs. Gluten-Sensitivität

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der dein Immunsystem auf Gluten reagiert und deinen Dünndarm beschädigt. Im Gegensatz dazu ist die Nicht-Zöliakie-Gluten-Sensitivität ein Zustand, bei dem du Symptome erlebst, die durch den Verzehr von Gluten verursacht werden, ohne dass eine Schädigung des Dünndarms vorliegt.

Was ist Brain Fog?

Es gibt viele Symptome, die mit Zöliakie und Gluten-Sensitivität in Verbindung gebracht werden, von Verdauungsproblemen über Kopfschmerzen bis hin zu Hautausschlägen. Ein weiteres Symptom ist der sogenannte Brain Fog, welcher das Denken benebelt. Aufgrund der diffusen Symptome bleibt eine Gluten-Sensitivität oft unbemerkt.

Brain Fog ist kein medizinischer Begriff, sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Reihe von Symptomen, die die geistige Klarheit beeinträchtigen.
Dazu gehören:
- Schwierigkeiten beim Konzentrieren,
- Mangel an Aufmerksamkeit,
- Aussetzer im Kurzzeitgedächtnis,
- Schwierigkeiten beim Sammeln von Gedanken,
- Wortfindungsstörungen, Vergesslichkeit,
- Verwirrung und sogar vorübergehender Verlust von geistiger Schärfe und Kreativität

Wie verursacht Gluten den Brain Fog?

Entzündungen im Darm können das Gehirn beeinträchtigen: Studien haben gezeigt, dass Entzündungen im Darm, wie sie bei Menschen mit Zöliakie auftreten, mit Gehirnerkrankungen in Verbindung stehen können (1).

Gluten kann das Gehirn schädigen: Es gibt Forschungen, die darauf hinweisen, dass Gluten das Gehirn schädigen und zu einem Zustand führen kann, der als "hypererregbares Zöliakie-Gehirn" bezeichnet wird (2).

Gluten kann "Leaky Brain", ein “durchlässiges Gehirn” verursachen: Gluten kann die Blut-Hirn-Schranke, eine wichtige Schutzschicht des Gehirns, beeinträchtigen. Dieser Zustand, bekannt als "Leaky Brain", kann zu Brain Fog führen.

Gluten kann zu Nährstoffmängeln führen (3), die das Gehirn beeinflussen: Wenn die Darmwand durch Gluten geschädigt wird, kann dies zu einer schlechten Aufnahme von wichtigen Nährstoffen wie Folsäure, Vitamin B12, Eisen und Omega-3-Fettsäuren führen. Dein Gehirn besteht überwiegend aus Fett und Omega-3. Diese sind Bestandteile jeder deiner 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn.

Was sagt die Forschung dazu?

Eine MRT-Studie des Gehirns fand heraus, dass Menschen mit einer Gluten-Sensitivität neurologische Symptome aufwiesen. Sie erlebten 90 Minuten nach dem Verzehr von Gluten Kopfschmerzen (51%), Brain Fog (48%), Gleichgewichtsprobleme (31%) und Kribbeln (19%). Es dauerte durchschnittlich etwa 48 Stunden, bis die Symptome abklangen (4).

Eine andere Studie untersuchte Gehirnbilder von Teilnehmern mit Zöliakie und verglichen diese mit Gehrinbildern von gesunden Teilnehmern. Man stellte fest, dass diese kognitive Defizite und Anzeichen von verschlechterter geistiger Gesundheit aufwiesen (5). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Brain Fog eines der häufigsten Symptome von Zöliakie und Gluten-Sensitivität ist.

Kann das Weglassen von Gluten helfen?

Forschungen haben gezeigt, dass das vollständige Entfernen von Gluten aus der Ernährung die täglichen Auswirkungen von Brain Fog reduzieren kann (6). Viele Studienteilnehmer stellten fest, dass sie Verbesserungen der kognitiven Funktion nach einem Monat streng glutenfreier Ernährung bemerkten.

Ein vierwöchiges Selbstexperiment könnte eine mögliche Lösung sein.

Kann die Regenerierung des Darms helfen?

Es gibt eine klare Verbindung zwischen deinem Gehirn und deinem Verdauungssystem. Aufgrund dieser Verbindung ist es entscheidend, Darmprobleme anzugehen. Ein Ungleichgewicht der Darmbakterien kann zu einem undichten Darm und undichtem Gehirn führen.

Forscher untersuchten Mäuse, die als "keimfrei" bezeichnet werden, was bedeutet, dass sie keine Bakterien in ihrem Darm besitzen. Bei diesen Mäusen wurde eine besonders durchlässige Blut-Hirn-Schranke festgestellt (7). Nachdem diesen keimfreien Mäusen jedoch Bakterien aus dem Stuhl einer anderen Maus transplantiert wurden, verbesserte sich die Beschaffenheit ihrer Blut-Hirn-Schranke erheblich (8).

Unsere Darmbakterien beeinflussen direkt die Gesundheit der Blut-Hirn-Schranke. Das Entfernen schädlicher Darmbakterien und der Aufbau gesundheitsförderlicher Bakterien kann dazu beitragen, die Funktionsfähigkeit der Blut-Hirn-Schranke zu verbessern.

Fazit

Brain Fog ist eines der häufigsten Symptome von Zöliakie und Gluten-Sensitivität. Daher könnte es sinnvoll sein, Gluten aus deiner Ernährung zu streichen und den Darm mit einer speziellen Darm-Kur zu unterstützen.

Quellen

  1. Mitchell, J., Kim, S. J., Howe, C., Lee, S., Her, J. Y., Patel, M., Kim, G., Lee, J., Im, E. & Rhee, S. H. (2022). Chronic intestinal inflammation suppresses brain activity by inducing neuroinflammation in mice. American Journal of Pathology, 192(1), 72–86. [Online verfügbar]
  2. Pennisi, M., Bramanti, A., Cantone, M., Pennisi, G., Bella, R. & Lanza, G. (2017). Neurophysiology of the “Celiac Brain”: Disentangling Gut-Brain connections. Frontiers in Neuroscience, 11. [Online verfügbar]
  3. Vici, G., Belli, L., Biondi, M. & Polzonetti, V. (2016). Gluten Free Diet and Nutrient deficiencies: a review. Clinical Nutrition, 35(6), 1236–1241. [Online verfügbar]
  4. Croall, I. D., Hoggard, N., Aziz, I., Hadjivassiliou, M. & Sanders, D. S. (2020b). Brain fog and non-coeliac gluten sensitivity: Proof of Concept Brain MRI pilot study. PLOS ONE, 15(8), e0238283. [Online verfügbar]
  5. Croall, I. D., Sanders, D. S., Hadjivassiliou, M. & Hoggard, N. (2020b). Cognitive deficit and white matter changes in persons with Celiac Disease: a Population-Based Study. Gastroenterology, 158(8), 2112–2122. [Online verfügbar]
  6. Vici, G., Belli, L., Biondi, M. & Polzonetti, V. (2016). Gluten Free Diet and Nutrient deficiencies: a review. Clinical Nutrition, 35(6), 1236–1241. [Online verfügbar]
  7. Smith, O. M. (2014). The gut microbiota and the Blood-Brain barrier. Science Signaling, 7(353), ec333. [Online verfügbar]
  8. Braniste, V., Al-Asmakh, M., Kowal, C., Anuar, F., Abbaspour, A., Tóth, M., Korecka, A., Bakocevic, N., Ng, L. G., Kundu, P., Gulyás, B., Halldin, C., Hultenby, K., Nilsson, H. C., Hebert, H., Volpe, B. T., Diamond, B. & Pettersson, S. (2014). The gut microbiota influences blood-brain barrier permeability in mice. Science Translational Medicine, 6(263). [Online verfügbar]
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