Die innige Verbindung zwischen Haut und Darm
Die Haut und der Darm sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Sie teilen denselben embryonalen Ursprung, sind dicht von Nerven und Gefäßen durchzogen und über das Immunsystem miteinander verbunden.
Die traditionelle chinesische Medizin sagt: "Die Haut ist der Spiegel des Darms."
Die heutige Wissenschaft bezeichnet diese Verbindung als Darm-Haut-Achse. Sie spielt eine entscheidende Rolle für unsere Hautgesundheit. In vielen Fällen kann eine Verbesserung der Darmgesundheit auch zu einer Verbesserung des Hautbildes führen (
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Die Rolle der Ernährung
Unsere Ernährung hat eine tiefgreifende Wirkung auf unseren Darm und die darin lebenden Bakterien. Eine ungesunde Ernährung kann dazu führen, dass die Anzahl der gesundheitsfördernden Bakterien in unserem Darm abnimmt und die schädlichen Bakterien gefördert werden.
Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen in wohlhabenden Ländern aufgrund ihrer Ernährungs- und Lebensgewohnheiten bereits 40% dieser gesunden Bakterien verloren haben. Dieses Ungleichgewicht der Darmbakterien wird als Dysbiose bezeichnet.
Wie Dysbiose unser Hautbild beeinflusst
Schädliche Bakterien produzieren eine Vielzahl von Toxinen, die unsere Darmschleimhaut schädigen, unseren Körper belasten und langfristig zu Entzündungen führen können. Ein solches mikrobielles Ungleichgewicht kann sich - selbst wenn es sonst keine Symptome verursacht - in unserem Hautbild bemerkbar machen (
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Oft versucht unser Körper, die Toxine der schädlichen Bakterien über unser größtes Ausscheidungsorgan - die Haut – auszuscheiden. Dies kann sich in Form von Pickeln, Akne oder anderen entzündlichen Hautproblemen wie Ausschlägen, Allergien oder Neurodermitis zeigen. Zudem produzieren einige Darmbakterien wichtige Haut-Stoffe wie Hyaluronsäure, Vitamine und Antioxidantien. Bei einer Dysbiose können diese fehlen, was direkte Auswirkungen auf unser Hautbild haben kann.
Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für Haut und Darm
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, auf eine gesunde Ernährung zu achten, um sowohl unseren Darm als auch unsere Haut gesund zu halten. Denn auch hier gilt: „Schönheit kommt von innen.“
Mögliche Ursachen für unreine Haut und Akne
Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf das Auftreten von unreiner Haut und Akne. Man kann die Nahrungsmittel, die wir essen, in zwei Kategorien einteilen, je nachdem, wie sie unsere Haut beeinflussen. In entzündungsfördernde und entzündungshemmende Lebensmittel.
Entzündungsfördernde Lebensmittel
Es gibt Nahrungsmittel, die schlechte Bakterien in unserem Darm fördern. Dazu zählen vor allem Zucker, Salz, entzündungsfördernde Fettsäuren (Omega-6), Weißmehl (Gluten) und Kuhmilch. In hohen Mengen wirken sie sich negativ auf den Hormonspiegel aus, der u.a. die Aktivität der Talgdrüsen stimuliert und die Entstehung von Unreinheiten und Entzündungen begünstigt.
Ein Beispiel für solche Bakterien sind Fäulnisbakterien, die beim Abbau von Proteinen toxische Substanzen wie Indol und Skatol erzeugen. Diese Stoffe sind auch der Grund, warum unser Kot, Schweiß und Urin oft unangenehm riechen.
Entzündungshemmende Lebensmittel
Auf der anderen Seite gibt es Nahrungsmittel, die die guten Bakterien in unserem Darm fördern. Dazu zählen Lebensmittel, die reich an Mikronährstoffen, wie Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Polyphenolen und Vitaminen sind. Dazu gehören beispielsweise dunkelgrünes Blattgemüse und diverse Kohlsorten, Blaubeeren, Walnüsse, dunkle Schokolade sowie fettreiche Fischsorten wie Wildlachs, Hering und Makrele. Auch einige Kräuter und Gewürze, wie Ingwer, Zimt, Kurkuma und Knoblauch wirken anti-entzündlich.
Die guten Bakterien helfen dabei, die Talgproduktion in Balance zu halten und Entzündungen zu lindern. Sie produzieren nützliche Substanzen wie Milchsäure, Essigsäure, Verdauungsenzyme und Vitamine. Wenn unser Stuhl, Schweiß und Urin kaum Geruch haben, ist das ein Zeichen dafür, dass unser Verdauungssystem gut funktioniert und die Bakterien in unserem Darm gut zusammenarbeiten.
Stress, Bewegungsmangel und Schlafmangel
Stress kann einen starken Einfluss auf unser Hautbild haben, da es sich auf zahlreiche Prozesse im Körper auswirkt. Besonders chronischer Stress kann die Darmflora beeinflussen und aufgrund der Dysbiose ein Nährstoffmangel entstehen (
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Stress kann zu Schlafstörungen führen und damit wichtige Regenerationsprozesse in der Haut stören. Stress kann zudem auch dazu führen, dass wir uns unregelmäßig, schnell und nährstoffarm ernähren. Die Folgen können Unreinheiten und Akne sein, sowie Entzündungen, die länger benötigen, um abzuheilen.
Regelmäßige Bewegung wirkt sich über mehrere Ebenen positiv auf dein Hautbild aus. Sie regt die Durchblutung an, sodass die Haut besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Zudem kann Bewegung Stress reduzieren und die Darmflora positiv beeinflussen. Beides Faktoren, die sich positiv auf dein Hautbild auswirken können.
Schlaf ist die wichtigste Regenerationsphase für deinen Körper und deine Haut. Während du schläfst, laufen in deinem Körper zahlreiche Prozesse ab, die dazu beitragen, dass sich deine Haut erholt und regeneriert. So hat das Schlafhormon Melatonin eine Anti-Aging Wirkung. Ein Mangel an Schlaf kann daher dazu führen, dass sich Entzündungen schlechter zurückbilden und die Haut insgesamt fahler und müder aussieht (
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Hormonelle Dysbalance
Hormone spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Akne und Unreinheiten. Das Hormon Testosteron kann die Talgdrüsenaktivität anregen und so zu einer verstärkten Talgproduktion und damit zur Entstehung von Unreinheiten führen. Testosteron und Östrogen müssen in einem guten Verhältnis zueinanderstehen. Eine hormonelle Dysbalance kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden und wirkt sich oft direkt auf die Haut aus.
Fazit
Die Gesundheit unserer Haut hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle in diesem komplexen Gefüge spielt die gesunde Ernährung und die daraus resultierende gesunde Darmflora. Diesen Prozess kann man durch die Beseitigung schädlicher Bakterien und die Einnahme von Probiotika beschleunigen und optimieren (
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