Brain Fog ist ein Zustand, der durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden kann, darunter Stress, Schlafveränderungen und Medikamente. Es handelt sich dabei um eine Art kognitive Dysfunktion, die sich durch Gedächtnisprobleme, mangelnde geistige Klarheit, schlechte Konzentration und Unfähigkeit zu fokussieren äußert. Manche Menschen beschreiben es auch als geistige Erschöpfung. Es ist kein eigenständiges medizinisches Problem, sondern ein Anzeichen für andere gesundheitliche Zustände.
Eine mögliche Ursache von Brain Fog, die immer mehr in den Vordergrund der Forschung rückt, ist das Zusammenspiel von der Darmflora und dem Gehirn.
In unserem Darm werden über 30 verschiedene Neurotransmitter produziert. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die im Gehirn die Weiterleitung von Reizen von einem Nerv zum anderen ermöglichen. Diese vier Botenstoffe sind dafür besonders wichtig: Acetylcholin, Serotonin, Dopamin und GABA.
Etwa 50% des Glückshormons Dopamin stammt nicht aus unserem Gehirn, sondern aus unserem Darm. Auch das Glückshormon Serotonin wird zu fast 97% von unseren Darmbakterien hergestellt. GABA und Acetylcholin werden auch teilweise durch Darmbakterien synthetisiert.
Ein ausgewogenes Verhältnis der Neurotransmitter im Gehirn gewährleistet eine reibungslose Funktion. Eine Störung dieses Gleichgewichts kann jedoch zu einer Reihe von Problemen führen. Dazu gehören Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme, Antriebslosigkeit und Müdigkeit. Diese Symptome haben eine erhebliche Auswirkung auf das tägliche Leben.
Im Falle einer Dysbiose, einer Störung der Darmflora, kann sich mit der Zeit ein zäher und schleimiger Biofilm entwickeln. Dieser stellt eine Ansammlung schädlicher Mikroorganismen dar, die sich an der Innenwand des Darms festsetzen. Der Biofilm beeinträchtigt das Leben der gesundheitsfördernden Bakterien und wirkt sich negativ auf die Verdauungsprozesse aus.
Durch eine gestörte Verdauung bleiben Essensreste im Darm hängen. Diese werden dann von schädlichen Bakterien abgebaut, was zu Fäulnisprozessen führt. Dadurch entstehen im Laufe der Zeit schlecht riechenden Blähungen, ein stinkender Stuhlgang und teilweise hochgiftige Gase.
Darüber hinaus kann eine gestörte Darmflora eine Reihe von Symptomen hervorrufen. Oft werden diese nicht direkt mit dem Verdauungssystem in Verbindung gebracht. Diese können diffuse Kopfgefühle, Mattigkeit, Lustlosigkeit und Konzentrationsprobleme umfassen. Außerdem kann eine Dysbiose die Produktion von Neurotransmittern reduzieren und somit die Gehirnleistung beeinträchtigen.
Es gibt zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen der Darmflora und der Gehirnfunktion untersuchen. Hier sind einige Beispiele:
1. Studie der Universität Cork in Irland: In dieser Studie haben die Forscher Darmbakterien von jungen Mäusen genommen und sie in ältere Mäuse übertragen. Sie haben festgestellt, dass diese Übertragung die altersbedingten Veränderungen im Gehirn und im Immunsystem der älteren Mäuse umkehrte. Das bedeutet, dass die älteren Mäuse nach der Transplantation ähnliche Gehirn- und Immunfunktionen wie die jüngeren Mäuse hatten. Darüber hinaus verbesserte die Transplantation auch das Lernverhalten der älteren Mäuse. Dies deutet darauf hin, dass unser Darmmikrobiom - die Gemeinschaft von Bakterien in unserem Darm - einen großen Einfluss auf unser Gehirn und unser Verhalten haben könnte (
1).
2. Experiment mit Antibiotika: In einem anderen Experiment haben die Forscher die Darmbakterien von Mäusen mit starken Antibiotika abgetötet. Dies hatte einen sofortigen Einfluss auf das Verhalten und die Gehirnfunktion der Mäuse. Sie zeigten eine verminderte Lernfähigkeit und ein schlechteres Gedächtnis. Sie verhielten sich auch anders und waren weniger ängstlich. Dies zeigt, dass eine Veränderung oder ein Verlust der Darmbakterien erhebliche Auswirkungen auf das Gehirn und das Verhalten haben kann (
1).
3. Metaanalyse - Zusammenfassung mehrerer Studien: Es gibt einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen der Vielfalt unserer Darmbakterien und verbesserten kognitiven Fähigkeiten. Insbesondere beeinflusst die Vielfalt an Darmbakterien unsere Denkflexibilität sowie die Planung und Durchführung von Aufgaben.
Studien, die versucht haben, die Darmbakterien zu verändern, um die Denkfähigkeit oder Gehirnfunktion zu verbessern, haben meistens zu besseren Denkleistungen geführt. Dies umfasst Fortschritte in der Erinnerung an visuelle und räumliche Informationen. Darüber hinaus wurden Verbesserungen beim Lernen und Erinnern von gesprochenen Informationen sowie bei der Aufmerksamkeit festgestellt (
2).
Die Forschung zeigt, dass eine Dysbiose zu Verdauungsproblemen führen kann. Zudem kann sie unsere Gehirnfunktion und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.
Es ist wichtig, auf eine gesunde Darmflora zu achten. Bei Bedarf sollten Maßnahmen zur Wiederherstellung des Darmflora-Gleichgewichts ergriffen werden. Am schnellsten und effektivsten geht es mit einer Biofilm-Lösekur.