Mann in Atemnot mit Asthmaspray
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Biofilm und Asthma: Die Verbindung die deine Atemwege bedroht

Wir beleuchten Asthma aus einer ganzheitlichen Perspektive und entdecken dabei die tiefgreifende Verbindung zwischen deinen Atemwegen und deinem Darm Mikrobiom. Erfahre, wie diese Beziehung deine Gesundheit beeinflusst und warum diese Erkenntnisse für Millionen von Menschen weltweit von Bedeutung sind.
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Asthma und das Mikrobiom

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Es handelt sich dabei um eine Entzündung der Atemwege, die sich durch wiederkehrende Anfälle von Atemnot, Husten und Keuchen äußert. Diese Symptome sind das Resultat einer Überreaktion der Atemwege auf verschiedene Auslöser wie Allergene, kalte Luft oder körperliche Anstrengung. Bei Asthma verengen sich die Atemwege und produzieren mehr Schleim als normal, was das Atmen erschwert. Aber was könnte der Auslöser für diese Überreaktion sein?

In Deutschland sind im Jahr 2021 laut dem “Welt Asthma Tag" etwa 8 Millionen Menschen von Asthma betroffen. 10-15% der Kinder und 5-7% der Erwachsenen. Asthma ist die häufigste chronische Krankheit bei Kindern. Um die Ursachen von Asthma besser zu verstehen, müssen wir uns das Mikrobiom unserer Lungen und unseres Darms genauer ansehen.

Das Mikrobiom der Lunge und des Darms

Die Lunge, ähnlich wie der Darm, beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen. Trotz des spärlichen Nährstoffangebots in der Lunge ist sie dennoch besiedelt, wenn auch nicht so dicht wie der Darm. Die "guten" Bakterien, die dort leben, haben eine entscheidende Funktion. Sie helfen dabei, Krankheitserreger abzuwehren und spielen dadurch eine wichtige Rolle bei Asthma (1).

Alle Schleimhäute in unserem Körper sind miteinander verbunden und bilden praktisch ein Organ, ein ganzes Netzwerk. Wenn eine Region geschwächt ist, kann sich das langfristig negativ auf die Anderen auswirken.

Da die Hauptzentralstelle des Schleimhautsystems und der Immunabwehr im Darm liegt, sollten wir uns die Verbindung zwischen Darm und Lunge einmal genauer ansehen.

Die Darm-Lungen-Achse

Die Verbindung zwischen Darm und Lunge wird durch das Mikrobiom beeinflusst. Häufig begleitende Darmsymptome bei Lungenpatienten bestätigen dies.

Studien zeigen, dass Bauernhofkinder ein vielfältiges Mikrobiom haben, was sie möglicherweise vor Atemwegserkrankungen schützt. Ihre natürliche Umgebung stärkt das Darmmikrobiom und reduziert das Asthma-Risiko (2). Bei Erkrankungen wie Asthma ändert sich das Mikrobiom in den Lungen entsprechend der Krankheitsschwere (3).

Asthma und Verdauungsprobleme

Asthmatiker leiden oft auch unter Verdauungsproblemen wie Symptomen der Refluxkrankheit oder einer Speiseröhrenentzündung. Dies scheint auch für Beschwerden des Reizdarmsyndroms zu gelten. Forscher aus den USA berichten, dass Asthmatiker im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung doppelt so häufig ein Reizdarmsyndrom entwickeln. Dasselbe gilt auch umgekehrt: Bei Patienten mit einem Reizdarmsyndrom ist es doppelt so wahrscheinlich, dass auch eine asthmatische Erkrankung vorliegt (4).

Die Auswirkungen von Antibiotika auf das Darmmikrobiom

Eine Studie hat gezeigt, dass Antibiotika, die Kindern vor dem zweiten Lebensjahr verabreicht werden, ihre Darmflora nachhaltig verändern und ihre gesundheitliche Entwicklung beeinträchtigen können. Diese Kinder leiden später häufiger unter Asthma und haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht (5).

Die Rolle der Darmwand bei Asthma

Die Studie deutet darauf hin, dass eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand bei der Entstehung von Asthma eine Rolle spielen könnte. Dies könnte durch die Aktivierung des Immunsystems und die daraus resultierende Entzündungsreaktion geschehen. Somit tragen eine gesunde Darmschleimhaut und ein gesundheitsförderndes Mikrobiom auch zu einer gesunden Lungenschleimhaut bei (6).

Die Gefahr von Biofilmen

Eine Dysbiose im Darm, also eine Vermehrung der schädlichen Mikroben, führt im Laufe der Zeit zur Bildung eines mehrere Meter langen Biofilms. Dieser kann sich dann auf anderen Schleimhäuten niederlassen und chronische Entzündungen verursachen (7). Die möglichen Folgen reichen von chronischer Bronchitis und Nasenschleimhautentzündungen bis hin zu chronischen Nieren- und Blasenentzündungen.

Laut dem Centers for Disease Control in den USA sind Biofilme bei etwa 65 % aller bakteriellen Infektionen in der Humanmedizin beteiligt. Die National Institutes of Health schätzen diesen Wert sogar auf 80 % (8).

Die Rolle der Übersäuerung

Es gibt einen weiteren Aspekt, der in unserer modernen Welt besondere Aufmerksamkeit erfordert - die Übersäuerung. Unsere heutigen Lebensstile und Ernährungsgewohnheiten können oft zu einer Übersäuerung unseres Körpers führen. Dieser Zustand schwächt die Schleimhäute und begünstigt das Wachstum schädlicher Mikroben wie Parasiten und Candida.
Diese unerwünschten Eindringlinge produzieren eine Vielzahl von Toxinen, wodurch die bereits geschwächten Schleimhäute noch zusätzlich belastet werden (9).

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit

Ein ganzheitlicher Ansatz wäre die Beseitigung der schädlichen Mikroben samt deren Biofilm und der Aufbau von gesundheitsfördernden Bakterien. Dieser Prozess entlastet alle Schleimhäute im Körper und kann sich positiv auf die Gesundheit der Lungen auswirken. Eine Verbesserung des Schleimhautnetzwerkes sollte zusätzlich durch eine basische Ernährung unterstützt werden. Diese Ernährungsweise nährt nicht nur die guten Bakterien, sondern hilft auch dabei, die Säuren im Körper langfristig zu reduzieren.

Quellen

  1. Mathieu, E., Escribano-Vazquez, U., Descamps, D., Cherbuy, C., Langella, P., Riffault, S., Remot, A. & Thomas, M. (2018). Paradigms of lung microbiota functions in health and disease, particularly, in asthma. Frontiers in Physiology, 9. [Online verfügbar]
  2. Parisi, S., Navarro, M., Du Plessis, J. D., Shock, J. P., Michel, B., Espinoza, M. L., Terán, C., Tapia, N. A. C., Oltmanns, K., Mora, A. B., Irala, C. S., Rojas, A. A. R., Rubilar, G., Zoller, T. & Pritsch, M. (2020). “We have already heard that the treatment doesn’t do anything, so why should we take it?”: A Mixed method perspective on Chagas Disease knowledge, Attitudes, Prevention, and treatment behaviour in the Bolivian ChaCO. PLOS Neglected Tropical Diseases, 14(10), e0008752. [Online verfügbar]
  3. Wang, Q., Guo, A. C., Sheng, M. & Zhou, H. (2021). The changes of respiratory microbiome between mild and severe asthma patients. Microbiology and Immunology. [Online verfügbar]
  4. Deshmukh, F., Vasudevan, A. & Mengalie, E. (2019). Association between irritable bowel syndrome and asthma: A Meta-analysis and systematic review. Annals of Gastroenterology. [Online verfügbar]
  5. Lu, Y., Wang, Y., Wang, J., Lowe, A. J., Grzeskowiak, L. E. & Hu, Y. (2023). Early-Life Antibiotic Exposure and Childhood Asthma Trajectories: A National Population-Based Birth Cohort. Antibiotics, 12(2). [Online verfügbar]
  6. Benard, A., Desreumeaux, P., Huglo, D., Hoorelbeke, A., Tonnel, A. & Wallaert, B. (1996). Increased intestinal permeability in bronchial asthma. The Journal of Allergy and Clinical Immunology, 97(6), 1173–1178. [Online verfügbar]
  7. Joo, H. & Otto, M. (2012c). Molecular basis of in vivo biofilm formation by bacterial pathogens. Chemistry & Biology, 19(12), 1503–1513. [Online verfügbar]
  8. Jamal, M., Ahmad, W., Andleeb, S., Jalil, F., Imran, M., Nawaz, M. A., Hussain, T., Ali, M. A., Rafiq, M. A. & Kamil, M. A. (2018). Bacterial biofilm and associated infections. Journal of The Chinese Medical Association, 81(1), 7–11. [Online verfügbar]
  9. Weiss, G. A. & Hennet, T. (2017). Mechanisms and consequences of intestinal dysbiosis. Cellular and Molecular Life Sciences, 74(16), 2959–2977. [Online verfügbar]
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